Am ersten Wochenende nach den Sommerferien war es wieder so weit: Das „Schnuppersegeln“ auf dem Bodensee stand auf dem Programm der Segelsparte. Ursprünglich als Angebot gedacht, um Segelneulingen in entspannter Atmosphäre einen ersten Eindruck vom Yachtsegeln zu vermitteln – ohne große Wellen, aber mit viel Spaß auf einem kleinen Meer.
Diesmal gab es für die Crew allerdings nicht allzu viel zu „schnuppern“, denn mit Thomas und Regina als Skipper und Co-Skipperin waren zwei erfahrene Segler an Bord. Auch Mimi und Dirk, offiziell als Leichtmatrosen deklariert, waren keine wirklichen Anfänger mehr.
Was das Wetter anging, hätten wir uns kaum bessere Bedingungen für das Wochenende wünschen können – die Vorhersage war perfekt.
Aber der Reihe nach:
Geplanter Treffpunkt war das Wassersportzentrum in Kressbronn-Gohren. Unsere Charter-Yacht, die „Via Cosí“, eine Bavaria 36 Cruiser, wartete bereits in der „ULTRAMARIN – die Meichle + Mohr Marina“ auf uns.
Regina und Thomas reisten schon am Freitagnachmittag an, um das Boot zu übernehmen, da wir die erste Nacht bereits an Bord verbringen wollten. Das hat auch hervorragend funktioniert – die „Via Cosí“ war bestens vorbereitet.
Leider mussten die beiden dann doch noch etwas auf Dirk und Mimi warten, deren Anreise sich wegen eines kurzfristigen beruflichen Termins verzögert hatte. Nach ihrer Ankunft im Wassersportzentrum ging es direkt zum Abendessen in die Blue Marina, das Hafenrestaurant. Danach ließen wir den Abend an Bord mit einem Absacker ausklingen und planten gemeinsam den Törn für den nächsten Tag.
Nach Abwägung aller relevanten Faktoren – Wind, Wetter und natürlich die Nähe zu guten Restaurants im Zielhafen – fiel die Wahl auf Bregenz. Nachdem alles geklärt war, ging es in die Horizontale, genauer gesagt in die Schlafsäcke in den Kojen. Platz war ausreichend vorhanden – die „Via Cosí“ ist mit sechs Kojen bestens ausgestattet.
Ein traumhafter Segeltag
Am Samstagmorgen wurden wir von strahlendem Sonnenschein geweckt. Nach einem gemütlichen Frühstück mit frischen Brötchen aus dem Marina-Kiosk machten wir klar zum Auslaufen. In der Marina herrschte bereits reger Betrieb – wir waren aber bei Weitem nicht die Letzten, die mit einer Charteryacht in See stachen.
Beim Verlassen des Yachthafens bot sich uns ein atemberaubender Anblick: Blauer Himmel, die Alpen am Horizont und zahlreiche Boote auf dem Wasser – ein perfekter Moment, um die Segel zu setzen und Kurs auf Bregenz zu nehmen.
Als der Wind zwischenzeitlich nachließ, nutzten wir die Gelegenheit für einen erfrischenden Badestopp. Badeplattform ausgeklappt, Leiter eingehängt und gesichert, Fender angeleint – und rein ins kühle Nass! Das Wasser war herrlich erfrischend und gab uns neue Energie für die letzten Meilen unter Motor.
Nach einem kurzen Schlag zur Seebühne liefen wir den Sporthafen Bregenz an – eine gute Entscheidung, denn die wenigen freien Liegeplätze füllten sich schnell. Das Anlegemanöver klappte recht gut, lediglich das endgültige Festmachen zog sich etwas hin, da wir mit der Mooringleine zu kämpfen hatten.
Nach der Anmeldung beim Hafenmeister machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt. Im Wirtshaus am See fanden wir schließlich einen Platz und ließen den Tag mit einem leckeren Abendessen entspannt ausklingen – der perfekte Abschluss für einen großartigen Segeltag.
Rückfahrt mit Extra-Schlag
Der Sonntag startete ebenso sonnig wie der Vortag. Im geschützten Hafen schien es zunächst ein Motortag zu werden – doch wie man sich täuschen kann! Nach dem ausgiebigen Frühstück und dem Ablegen stellten wir fest: perfekte Windbedingungen. Also Segel hoch – und los!
Zügig ging es Richtung Lindau, dann nach einer Wende zur Rheinmündung. Von dort aus konnten wir direkt Kurs auf unseren Ausgangshafen in Kressbronn nehmen. Da die Yacht bis 17:00 Uhr zurückgegeben werden musste, waren wir über unsere gute Geschwindigkeit froh – und gönnten uns kurz vor Kressbronn sogar noch einen ordentlichen Schlag hinaus auf den See.
Auf dem Wasser war einiges los – eine ideale Gelegenheit, unser Wissen über Vorfahrtsregeln aufzufrischen und in der Praxis anzuwenden. Irgendwann mussten wir dann doch die Segel bergen und machten uns auf den Weg zurück in die Marina.
Den Liegeplatz konnten wir nicht direkt ansteuern, da zuerst noch der Fäkalientank entleert werden musste – Priorität! Wie immer gab es eine kleine Wartezeit, aber das Anlegen und Abpumpen funktionierte reibungslos. Um 16:00 Uhr hatten wir die „Via Cosí“ ordnungsgemäß und unversehrt übergeben.
Fazit: Wiederholung dringend empfohlen
Nach dem Entsorgen des Mülls, dem Beladen der Autos und der Verabschiedung ging es zurück Richtung Heimat – bei der Abfahrt strahlender Sonnenschein und 25 Grad, bei der Ankunft dann Dauerregen und nur noch 13 Grad.
Trotzdem waren wir uns alle einig: Es war wieder einmal ein perfektes Wochenende auf dem Bodensee – und es schreit förmlich nach einer Wiederholung im nächsten Jahr.
Was das Motto „Schnuppersegeln“ betrifft, müssen wir allerdings nochmal nachdenken – denn wenn wir in dieser erfahrenen Besetzung wieder an den Start gehen, ist das mit dem „Schnuppern“ vielleicht doch etwas untertrieben. Aber der Grundgedanke bleibt: Mit einem solchen Wochenende lässt sich auch Segelneulingen diese wunderbare Freizeitbeschäftigung ganz entspannt näherbringen.





















